Dienstag, 23. Juli 2013

"Der Feuermagierin neue Kleider" - oder auch: ein Kimono entsteht - Oberteil

Wie schon angekündigt, möchte ich mir für einen meiner Larp- Charaktere ein neues Outfit nähen. Eine Art Kimono-Oberteil, zusammengehalten von einem Obi-ähnlichen Gürtel, und darunter ein weich fallender Rock. Natürlich ist dieser Schnitt alles andere als historisch korrekt und wenn, dann wohl am ehesten in chinesischen Gefilden anzusiedeln.

Zur Erinnerung: DAS ist die Vorlage

Ich fand die Kombination jedenfalls ziemlich schick und habe mich im WWW auf die Suche nach einem Kimonoschnitt gemacht und bin, auf einer meiner Lieblingsseiten für Schnittmuster, über diese Nähanleitung gestolpert.
Bald hatte ich auch schon die passenden Stoffe dafür beisammen:


3m wassertürkiser Baumwollstoff für den Rock, 3m Asiasatin, 2m weißer, weich fallender Stoff für das Oberteil, Satinborte (2cm breit)

Nachdem ich allerdings keinen langen Kimono haben möchte, hieß es den Schnitt zu adaptieren und anzupassen:


Ich habe mich im Großen und Ganzen an die Nähanleitung auf der HP gehalten und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Eine etwas heikle Angelegenheit ist allerdings das Zuschneiden und Annähen des "Asia-Stoffes" Ich habe insgesamt 3m Satinstoff mit Asia-Muster verwendet. Zuerst muss man allerdings den Gürtelteil ausschneiden. Der restliche Stoff wird nun in ca. 16 cm breite Bahnen heruntergeschnitten. Anschließend wird jede Bahn, der Länge nach, in der Mitte zusammengelegt und zusammengenäht, sodass man letztendlich Bahnen mit 8 cm Breite hat. Nun werden die Kanten noch schön glatt gebügelt. Und nun zum nervigsten Teil an dem Ganzen: Die Bahnen müssen rund um die Ärmel, sowie um den kompletten Oberteil, als Abschluss angesteckt und angenäht werden. Ich habe diesen Abschluss als zusätzliche Verlängerung zu den Ärmeln genommen und ihn, ca. 1 cm hinter die Naht gesetzt. Beim Anstecken der Rundum-Bahnen habe ich dann leider einen Fehler gemacht, da ich gerad am Kragen anstückeln müsste, was ich persönlich als nicht wirklich hübsch empfinde. Die Motivation war damit, zumindest für heute, dahin. Dennoch, habe ich euch ein Foto gemacht auf dem man wohl schon recht gut erkennen kann, wie es aussehen wird :)
 
 


Sonntag, 21. Juli 2013

LARP - Sonderbar? Einblicke hinter die Kulissen

Ich habe ja schon das eine oder andere Mal mein etwas außergewöhnlichen Hobby erwähnt.
LARP, also Life Action Role Playing, zur Gänze ausgesprochen. Leider ist es entweder ein ziemlich unbekanntes Hobby oder verrufen, denn die Medien, welche sich ab und an die "Mühe" machen, Berichte über diese Freizeitgestaltung zu produzieren, sind nicht besonders gut darin dieses auch seriös, vorbehaltlos und korrekt darzustellen. Ein Umstand der in der Community ziemlich sauer aufstößt, und man Anfragen für eine Berichterstattung lieber schon im Vorraus einen Korb erteilt da man zumeist schlussendlich als absoluter Sonderling abgestempelt wird, mit einer großen Persönlichkeitsstörung oder gar Realitätsverlust. Dabei ist es ein wirklich spannendes, voll Kreativität strotzendes Hobby, und es wäre wirklich schön es bekannter zu machen.
Ich möchte ehrlich sein, auch ich war vor 7 Jahren vorurtreilsbelastet. Aber nachdem ich jemand bin, der der Meinung ist, dass ein Urteil erst dann objektiv ist, wenn man es selber ausprobiert hat, habe ich beschlossen dem Hobby, meiner Freundin sowie meinem damaligen Freund und heutigen Mann, zuliebe, eine Chance zu geben. Und wie ihr ja wisst, bin ich dabei geblieben.
Man kann mich vielleicht abgedreht nennen, weil ich Spaß daran habe, einige Wochenenden im Jahr damit zu verbringen in einer fiktiven Welt ein Held zu sein, durch Wald und Wiesen großer Outdoorgelände zu laufen, der Gerechtigkeit genüge zu tun und dabei mit den Konsequenzen meine Entscheidungen klar kommen zu müssen. Genauso wie im realen Leben, nur eben mit Problemen einer völlig andern Welt, der Welt der Phantasie, die aber, für diese paar Wochenenden im Jahr greifbar nahe wird.
Man wächst mit seinen, aus der eigenen Kreativität und Phantasie heraus entstandenen, Charakteren. Sie schließen Freundschaften, sie bestehen Abenteuer, versuchen Gerechtigkeit in eine ungerechte Welt zu bringen, erleiden Verluste, schließen Bündnisse um gegen mächtige Feinde bestehen zu können und prahlen letztendlich am Lagerfeuer über ihren Heldenmut und gedenken jener, die in der Schlacht ihr Leben gelassen haben weil sie für ihre Ideale eingestanden sind. Hier hat jeder sein Schicksal selber in der Hand.
Doch zurück zur Realität, denn die sieht oftmals ganz anders aus. Die Zeit ist viel zu hektisch, jeder arbeitet wie ein Tier aus Angst seinen Job zu verlieren. Zeitgleich versuchen wir genügend Zeit für die Leute aufzubringen die uns am Herzen liegen, sei es Familie oder Freunde, wir vernachlässigen unsere Gesundheit und versuchen mit der Schnelllebigkeit mitzuhalten, egal ob das Endresultat "Burn Out" bedeutet. Fantasie und Kreativität haben keinen Platz in der Gesellschaft, und sollte man zuviel davon besitzen wird es als "Realitätsflucht" bezeichnet, dabei finde ich das Wort "Realitätsbewältigung" viel zutreffender wenn ich mir die Jobs meiner Freunde so ansehe. Es sind diejenigen, die tagtäglich sehr gefordert werden.  Unfallchirurgen z. B. die das pure Leben jeden Tag hautnah miterleben, ebenso wie Personen die in ihren Jobs große Verantwortung übernehmen und einfach eine Menge daran hängt, dass sie ihre Arbeit gut machen.
Genauso wie jeder andere in dieser Community, stehen mein Mann und ich fest im Leben. Mr. KitchenTinker arbeitet in einer leitenden Position in einem Hotel im Bankett Bereich. Das Gastgewerbe zählt nun nicht zu den familienfreundlichsten Jobs und dennoch ist es ihm wichtig viel Zeit mit den Kindern verbringen zu können und widmet sich ihnen mit 100 prozentiger Aufmerksamkeit wenn er von seiner Arbeit nach Hause kommt. Ich habe derzeit "nur" meine Familie die allerdings 24 Stunden meine volle Aufmerksamkeit verlangt, mein Jobprojekt, welches ich nach der Karenz verwirklichen möchte, bedarf sehr genauer Planung, zudem kommen die ganz alltäglichen, kleinen wie großen, Probleme hinzu, und aus Spaß an der Sache organisieren wir zusätzlich Larp-Veranstaltungen, die genau die selben Vorbereitungen benötigen wie jedes andere große Event.
All das ist nicht verschwunden nur weil wir ein Wochenende lang in die Rolle einer fiktiven Person schlüpfe, aber es gibt uns die Zeit, Luft zu holen und dem Alltag eine kurze Atempause zu gönnen um dann, wieder voller Elan, in eine neue Woche zu starten.
Wir habe niemals aufgehört "Räuber und Gendarm" zu spielen, und egal wie alt man ist, das Kind in jedem findet das einfach klasse, man muss es nur ab und zu heraus lassen ;)
Zukünftig will ich euch Einblick hinter die Kulissen geben.
Und ich starte mit einem neuen Nähprojekt.
Es geht um eine asiatisch angelehnte Feuermagierin, welche sich gerade auf einer Erfahrungsreise befindet um ihr Studium abschließen zu können, auf dass sie sich in ihrem Land "Meistermagierin" nennen darf. ( Ja, wie im realen Leben. Auch Lady Sayuri Mitsuko Otori muss lernen und studieren.) Auf dieser Reise stolpert sie von einem Kulturschock in den nächsten, sehr zur Belustigung der "Barbaren" wie sie die mittelalterlichen, europäischen Bekanntschaften bezeichnet, die ihr dabei begegnen.
Neueste Lektion: Prunkkimonos sind auf einer Erfahrungsreise leider äußerst unpraktisch und sollten nur zu offiziellen Anlässen getragen werden. Ein "Reiseoutfit" muss also her.


Ich habe mir dieses Gewand als Vorbild genommen und will versuchen dieses, in den nächsten Wochen, nachzunähen. :)

Sonntag, 14. Juli 2013

Marillenlikör- einfach ein himmlischer Genuss

Es ist wieder so weit! Die Marillenaison hat Einzug gehalten, doch so sehr ich diese Frucht liebe, irgendwann werden Marillenkuchen, Marillenknödel und Marillenmarmelade langweilig. Einfrieren ist eine Option, doch zumeist bietet der Tiefkühler keine Lagermöglichkeit weil, zumindest bei mir, alles vollgestopft ist mit Steaks. Also muss eine Möglichkeit her, diese unglaublichen Früchte sinnvoll zu verarbeiten und dann auch noch so dass das Endprodukt möglichst lange haltbar ist. LIKÖR! Likör ist immer eine Option. ;)
Nun gut, über den Haltbarkeitsstatus lässt sich, im Nachhinein betrachtet, streiten, da das Zeug schneller ausgetrunken ist als man schauen kann, ist ja leider auch unverschämt gut wenn auch ziemlich mit *Hicks* aber entscheidet selbst:

Zutaten:

1 1/2 Kg Marillen ( Frisch oder auch aus dem TK, ohne Kerne)
1 1/2 L lieblicher Weißwein
ca. 800g Zucker ( das hängt von der Grundsüße der Früchte ab)
das Mark einer Vanilleschote
1 Zimtstange
1 1/2 L 40% Rum ( wer den Eigengeschmack von Rum nicht mag, kann auch auf Vodka zurückgreifen, alternativ ginge auch ein Marillenbrand, aber da reicht wohl eine Flasche vollkommen aus)

Marillen mit Zucker, Vanillemark, Zimtstange und Weißwein ca. 30 Minuten köcheln lassen. Wenn die Flüssigkeit abgekühlt ist, durch ein feines Sieb, in ein großes Einmachglas füllen. Den Rum dazugeben und mindestens 2 Wochen ruhen lassen. Anschließend in sterile Glasfläschchen füllen, beschriften und genießen, oder verschenken....je nachdem ;)
Und wem es um die zermatschen, übrig gebliebenen Früchte zu schade ist: Marillenmuffins ;)

Kleiner Tipp am Rande: Was mit Marillen funktioniert, klappt auch hervorragend mit anderem Obst. Z. B mit Beeren jeglicher Art. Hierfür einfach das Rezept ein wenig abwandeln und statt lieblichen Weißwein, herben Rotwein verwenden. hier gilt: Experimentieren ausdrücklich erwünscht!